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Was sind Nasenpolypen?

Wie werden Nasenpolypen erkannt?

Von der verstopften Nase zur Diagnose

Trotz hoher Symptomlast und Einschränkungen im Alltag nehmen viele Betroffene ihre verstopfte Nase lange als Dauerzustand hin. Doch ist die Nase langfristig verstopft, verbirgt sich dahinter möglicherweise eine konkrete Ursache: Nasenpolypen. Welche Untersuchungen dabei helfen, ihnen auf die Spur zu kommen, erfährst du hier.

„Mein Hausarzt hat gleich gesagt, das muss man sich intensiver anschauen und [er hat] mich zum HNO geschickt.“ 
- Patient mit Nasenpolypen

Junge Ärztin untersucht Patientin mit Atembeschwerden
  • Nasenpolypen kurz erklärt

    Unter Nasenpolypen versteht man gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut. Sie können auch chronisch auftreten, zum Beispiel im Rahmen einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP). Dabei handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung der Schleimhäute in der Nase und den Nasennebenhöhlen. Zu den häufigsten Symptomen gehören eine anhaltend verstopfte Nase, häufiger Schnupfen oder Schwierigkeiten mit dem Geruchssinn. Auch Schmerzen im Gesicht oder ein Druckgefühl im Bereich der Stirn und Wangen können Anzeichen dieser Erkrankung sein.1

    Die Inhalte auf dieser Webseite beziehen sich ausschließlich auf CRSwNP. Zur besseren Lesbarkeit wird der Begriff „Nasenpolypen“ verwendet.

     

Um Nasenpolypen zu erkennen und die richtige Behandlung zu finden, ist es wichtig, die Ursachen und Symptome der Erkrankung zu verstehen. Lerne hier mehr über Nasenpolypen: 

Symptome bei Nasenpolypen 
Ursachen von Nasenpolypen
Begleiterkrankungen bei Nasenpolypen

Icon Asthmatypen im Überblick

Der Weg zur richtigen Diagnose

Die Diagnose Nasenpolypen ist oft ein Puzzle aus verschiedenen Teilen, die der Arzt sorgfältig zusammensetzt. Der erste Schritt ist ein ausführliches Gespräch, die sogenannte Anamnese. Hier fragt der Arzt nach Beschwerden: Was genau macht den Betroffenen zu schaffen? Wie lange bestehen die Symptome schon? Wie häufig treten sie auf?

Um die Beschwerden besser einschätzen zu können, nutzt der Arzt vielleicht einen Fragebogen, wie den sogenannten Sino-Nasal Outcome Test (SNOT). Dieser erfasst verschiedene Beschwerden wie Nasenverstopfung, Schlafstörungen und die Beeinträchtigung der Lebensqualität.2 Den SNOT-22-Test kannst du dir hier kostenfrei herunterladen. 

Download

Icon Asthmatypen im Überblick

Gut zu wissen:

Die finale Diagnose trifft in der Regel ein HNO-Arzt. Sprich bei Beschwerden frühzeitig mit deinem Hausarzt über eine Überweisung an einen HNO-Arzt.

Typische Symptome, die auf Nasenpolypen hindeuten können, sind:1

Chronische Entzündung der Lunge

Du erkennst diese Symptome wieder? Lerne hier mehr darüber.

Untersuchungen

Junge Ärztin untersucht Patientin am Kopf


Im Anschluss an das Gespräch wird der Arzt Nase und Rachen untersuchen. Dabei achtet er besonders auf Rötungen und Schwellungen der Nasenschleimhaut, eitriges Sekret und natürlich auf das Vorhandensein von Nasenpolypen. Klicke auf die untenstehenden Begriffe, um mehr über die möglichen Untersuchungen zu erfahren.
 

 

„[Der Arzt] hat erst einmal Abstriche gemacht, ob es Bakterien sind. Dann auch eine Nasenspiegelung und mich zum CT überwiesen.“
- Patient mit Nasenpolypen

  • Nasenendoskopie

    Um Nase und Rachen noch genauer betrachten zu können, führt der Arzt in der Regel eine Nasenendoskopie durch. Dabei führt er einen dünnen, flexiblen Schlauch mit einer kleinen Kamera in die Nase ein. So kann er die Schleimhäute detailliert beurteilen und auch Polypen, die tiefer in der Nase sitzen, erkennen. Die Untersuchung ist in der Regel schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.1

  • Bildgebende Verfahren

    Um das Ausmaß der Entzündung zu beurteilen, die Anatomie der Nasennebenhöhlen genau darzustellen und andere Erkrankungen auszuschließen, kann der Arzt eine Computertomographie (CT) oder Digitale Volumentomographie (DVT) der Nasennebenhöhlen veranlassen. Diese Verfahren liefern detaillierte Bilder der beteiligten Regionen und helfen dem Arzt, die beste Behandlungsstrategie zu finden.1

  • Laboruntersuchungen

    Oft sind bei Nasenpolypen keine speziellen Laboruntersuchungen notwendig. Besteht jedoch der Verdacht auf bestimmte Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Mukoviszidose oder Immundefekte, die die Entstehung von Nasenpolypen begünstigen können, wird der Arzt gezielte Tests durchführen, um diese zu überprüfen. Zum Beispiel kann ein Bluttest in manchen Fällen mehr Hinweise auf eine mögliche Grunderkrankung bieten.2

  • Allergietests

    Obwohl Allergien meist nicht für die Entstehung von Nasenpolypen verantwortlich sind, können sie die Erkrankung verstärken. Besteht der Verdacht, dass Allergien zu den Beschwerden beitragen, kann der Arzt Hauttests oder Blutuntersuchungen durchführen, um mögliche Allergieauslöser zu identifizieren.1

  • Bluttest

    Ein Bluttest kann Aufschluss über die Anzahl der eosinophilen Granulozyten – kurz Eosinophile – im Blut geben. Eosinophile sind bestimmte Zellen des Immunsystems, die bei einer Typ-2-Entzündung vermehrt auftreten. Ein erhöhter Wert kann ein zusätzlicher Hinweis auf eine Typ-2-Entzündung im Rahmen der Nasenpolypen sein.2

Du hast Fragen zu den Untersuchungen? Traue dich, nachzufragen und Sorgen anzusprechen! Dein Haus- oder HNO-Arzt kann dir die verschiedenen Verfahren erklären und dir sagen, was auf dich zukommt.

Mit Teamwork gegen Nasenpolypen 

Auch du kannst etwas tun, um den Weg zur Diagnose und passenden Behandlung zu unterstützen! Lerne im kurzen Video mehr:

NP-DE-EOS-VID-240007, Jan 25

Deine aktive Mitarbeit ist ein wichtiger Schlüssel zur erfolgreichen Diagnose von Nasenpolypen. Was kannst du tun, um den Diagnoseprozess zu erleichtern? Hier ein paar Tipps, wie du den Prozess unterstützen kannst:

Beobachte deine Symptome aufmerksam und suche frühzeitig deinen Hausarzt oder einen HNO-Arzt auf. Je früher Nasenpolypen erkannt werden, desto besser kann die Erkrankung behandelt werden. Besprich auch weitere mögliche Untersuchungen.

Vor dem Arztbesuch

  • Notiere deine Beschwerden: Wann treten sie auf? Wie lange halten sie schon an? Wie stark sind sie? 
  • Liste alle Medikamente auf, die du einnimmst, auch rezeptfreie.
  • Schreibe Fragen auf, die du dem Arzt stellen möchtest.
  • Informiere dich über deine Familiengeschichte: Gibt es Fälle von Allergien oder Nasenpolypen in deiner Familie?

Während des Arztbesuchs

  • Sei ehrlich und detailliert in deinen Schilderungen.
  • Stelle Fragen und scheue dich nicht, nachzuhaken.
  • Beteilige dich aktiv am Gespräch und teile deine Sorgen und Wünsche mit.
  • Sollte dein Hausarzt dir nicht weiterhelfen können, sprich in jedem Fall einen Besuch beim HNO-Arzt an. 

Gemeinsam mit den Ärzten findest du so die richtige Diagnose und die für dich passende Behandlung.

Bereite dich optimal auf deinen nächsten Arztbesuch vor. Lade dir hier die handliche Checkliste für das Arztgespräch herunter und entdecke mehr Material im Download-Bereich.  

Checkliste 
Services & Downloads

Checkliste

Referenzen

1. DGHNO-KHC/DEGAM. S2k-Leitlinie Rhinosinusitus, 07.04.2017. Verfügbar unter: https://www.awmf.org/service/awmf-aktuell/rhinosinusitis. Letzter Zugriff am 14.11.2024.
2. Fokkens WJ, et al. Rhinology. 2023 Jun 1;61(3):194-202.

NP-DE-EOS-WCNT-240009, Nov24