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Was sind Nasenpolypen?

Typische Symptome bei Nasenpolypen

Verstopfte Nase als Dauerzustand

Eine verstopfe Nase mit Druckgefühl und erschwerter Atmung kennen die meisten wohl als Teil einer typischen „Erkältung“. Aber was, wenn diese Symptome nicht – wie üblich – nach ein paar Tagen oder Wochen abklingen? Für Menschen mit Nasenpolypen bedeuten diese Beschwerden eine dauerhafte Belastung.1 Hier findest du Orientierung bei ersten oder andauernden Anzeichen.

„Es ging halt nicht weg, da dachte ich, da stimmt was nicht.“
- Patient mit Nasenpolypen

Lerne hier, wie du Nasenpolypen erkennst.

Frau unterstützt Mann mit Asthma-Symptomen

Symptome bei Nasenpolypen 

Typische Beschwerden können Betroffenen das Leben schwer machen

„Ich habe nur noch durch den Mund geatmet, hatte eine sehr eingeschränkte Nasenatmung.“
- Patient mit Nasenpolypen

Infografik mit typischen Beschwerden bei Nasenpolypen / CRSwNP

Zu den häufigsten Beschwerden zählen eine verstopfte Nase, die das Atmen erschwert, sowie eine laufende Nase mit vermehrtem Ausfluss – sowohl durch die Nase selbst als auch in den Rachenraum. Auch Druck oder Schmerzen im Gesicht, besonders im Bereich der Wangen, der Stirn oder um die Augen herum, sind häufige Begleiterscheinungen.12 Darüber hinaus können Nasenpolypen den Geruchssinn beeinträchtigen, sodass man Gerüche weniger gut oder gar nicht mehr wahrnehmen kann.12 Manche Betroffene leiden außerdem unter Geschmacksverlust und Schlafstörungen.2

Gut zu wissen:

Einen Großteil unseres „Geschmacks“ nehmen wir über unsere Nase wahr. Daher können Nasenpolypen nicht nur den Geruchsinn, sondern gleichzeitig auch das Geschmacksempfinden beinträchtigen.

Wenn die Symptome zum ersten Mal auftreten, glauben viele Betroffene, dass sie an einer normalen Erkältung oder vielleicht auch an einer Allergie leiden. Oft bleibt der Gang zum Arzt dann erst einmal aus. Im Zweifelsfall sollte man immer einen Arzt konsultieren.

Icon Asthmatypen im Überblick


Insbesondere bei anhaltenden Symptomen können Nasenpolypen die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Daher ist eine frühe und korrekte Diagnose umso wichtiger, um zum Beispiel eine chronische Grunderkrankung festzustellen und zu behandeln. Erfahre hier mehr über die Diagnoseverfahren bei Verdacht auf Nasenpolypen.

Was sind Nasenpolypen?   

Lerne Nasenpolypen besser kennen im kurzen Video mit Prof. Dr. med. Boris Haxel

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Gut zu wissen:

Viele kennen den Begriff „Polypen“ aus der Kindheit. Aufgrund wiederkehrender Beschwerden wurden bei ihnen zum Beispiel die Rachenmandeln entfernt. Sowohl Rachenmandeln als auch Nasenpolypen werden manchmal umgangssprachlich als „Polypen“ bezeichnet. Doch dabei handelt es sich um unterschiedliche Dinge! Anders als Nasenpolypen sind Rachenmandeln Teil des Immunsystems. Diese irreführende Bezeichnung in der Alltagssprache kann zu Missverständnissen oder Verwechslungen führen.

 Illustration eines Gesichts mit Nasennebenhöhlen im gesunden vs. entzündeten Zustand

Die medizinischen Bezeichnungen rund um Nasenpolypen können manchmal sehr komplex klingen. Klicke auf die untenstehenden Begriffe für kurze Erklärungen und relevante Infos.

  • Nasenpolypen

    Nasenpolypen sind weiche, geschwulstartige (gutartige), halbtransparente Auswüchse der Schleimhaut in der Nase oder den Nasennebenhöhlen.1,2,3 Sie können unterschiedlich groß sein und hängen entweder an einem dünnen Stiel oder haben eine breitere Basis.1,4 Diese Auswüchse ragen in die Hohlräume der Nase oder Nasennebenhöhlen hinein und können dadurch die Nasenatmung behindern und mögliche andere Beschwerden verursachen.1,4

    Die Inhalte auf dieser Webseite beziehen sich ausschließlich auf CRSwNP. Zur besseren Lesbarkeit wird der Begriff „Nasenpolypen“ verwendet.

  • Rhinosinusitis

    Eine Rhinosinusitis, auch bekannt als Sinusitis, ist eine Entzündung der Schleimhaut in der Nase und den Nasennebenhöhlen – das sind luftgefüllte Hohlräume in den Schädelknochen, die mit der Nase verbunden sind.1 Schwillt die Schleimhaut an, kann dies den Verbindungsweg zur Nase blockieren. Sekret staut sich an und verursacht Druckgefühl, das oft mit Schmerzen einhergeht.1

    Je nachdem wie lange die Beschwerden andauern, wird die Rhinosinusitis in verschiedene Formen eingeteilt:  

    • Bei der akuten Rhinosinusitis dauern die Beschwerden höchstens 12 Wochen. Oftmals ist eine Erkältung der Auslöser. 
    • Treten mindestens viermal innerhalb von 12 Monaten Episoden einer akuten Rhinosinusitis auf, spricht man von einer rezidivierenden akuten Rhinosinusitis. Zwischen den Episoden klingen die Beschwerden vollständig ab.
    • Bei einer chronischen Rhinosinusitis halten die Beschwerden, ohne Unterbrechung, länger als 12 Wochen an.


    Es wird geschätzt, dass Erwachsene zwei- bis fünfmal und Schulkinder sieben- bis zehnmal im Jahr eine akute virale Rhinosinusitis durchmachen.5 Eine chronischen Rhinosinusitis kann in jedem Alter auftreten, ist aber häufiger bei Erwachsenen und wird mit zunehmendem Alter häufiger.1

    Wichtig: Besonders wichtig ist es, auf die Dauer der Beschwerden zu achten: Halten diese länger als 12 Wochen an, spricht man von chronischer Rhinosinusitis. In diesem Fall solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung zu finden.

  • Wann ist eine Rhinosinusitis chronisch?

    Wenn die Beschwerden länger als 12 Wochen andauern, sprechen Mediziner von chronischer Rhinosinusitis (CRS).Tatsächlich ist sie keine Seltenheit: Bis zu 16 % der Bevölkerung sind davon betroffen!6–9

    Man unterscheidet zwei Formen der chronischen Rhinosinusitis: CRS mit Nasenpolypen (CRSwNP) und CRS ohne Nasenpolypen (CRSsNP).Bei der CRSwNP, von der ca. 25–30 % der CRS-Patienten betroffen sind, bilden sich zusätzlich zur Entzündung gutartige Wucherungen, die sogenannten Nasenpolypen, in der Nase.5,10–12 Die CRSsNP macht mit ca. 70–75 % den größeren Teil der chronischen Rhinosinusitis-Fälle aus.11

    Ist die Rhinosinusitis chronisch, können möglicherweise spezielle Behandlungen nötig sein. Informiere dich hier über verschiedene Therapieoptionen: 

    Nicht-medikamentöse Therapien 
    Chirurgische Therapie 
    Medikamentöse Therapien
    Therapieziele

Wer ist von Nasenpolypen betroffen?

Nasenpolypen treten häufig im mittleren Alter auf, durchschnittlich bei Patienten um die 42 Jahre. Dabei sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Allerdings zeigt sich, dass Frauen mit Nasenpolypen oft unter einem schwereren Verlauf der Erkrankung leiden.

Generell gilt: Sind Nasenpolypen vorhanden, sind die Symptome oft stärker ausgeprägt als bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung ohne Polypen.12 
 

Begleiterkrankungen bei Nasenpolypen

Neben den Erkrankungen, die die Entstehung von Nasenpolypen begünstigen können, gibt es weitere Begleiterkrankungen, die im Zusammenhang mit Nasenpolypen auftreten können. Lerne hier mehr über mögliche Begleiterkrankungen und wie du sie erkennst.
 

Tipps

Was du selbst tun kannst

Um deine Beschwerden besser zu verstehen und deinem Arzt wichtige Hinweise für die Diagnose zu liefern, kann es hilfreich sein, deine Symptome genau zu beobachten und zu dokumentieren.

Welche Therapie am besten für den individuellen Fall passend ist, beurteilt dein Arzt. Doch auch über die medikamentöse oder operative Behandlung hinaus kannst auch du etwas tun, um dein Wohlbefinden zu verbessern. Entdecke hier hilfreiche Informationen und Tipps:

Alltag mit Nasenpolypen 
Umgang mit Stress, Sorgen und Ängsten

Referenzen

1. DGHNO-KHC/DEGAM. S2k-Leitlinie Rhinosinusitis, AWMF-Register-Nr. 017/049 Und 053-012 Gesellschaft.; 2017.
2. Bachert C, Bhattacharyya N, Desrosiers M, et al. Burden of disease in chronic rhinosinusitis with nasal polyps. J Asthma Allergy. 2021;14:127-134.
3. London NR, Reh DD. Differential Diagnosis of Chronic Rhinosinusitis with Nasal Polyps. Adv Otorhinolaryngol. 2016;79:1-12.
4. Hopkins C. Chronic Rhinosinusitis with Nasal Polyps. New England Journal of Medicine. 2019;381(1):55-63.
5. Fokkens WJ, Lund VJ, Hopkins C, et al. European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps 2020. Vol 103.; 2020.
6. Dietz de Loos D, Lourijsen ES, Wildeman MAM, et al. Prevalence of chronic rhinosinusitis in the general population based on sinus radiology and symptomatology. Journal of Allergy and Clinical Immunology. 2019;143(3):1207-1214.
7. Laidlaw TM, Buchheit KM. Biologics in chronic rhinosinusitis with nasal polyposis. Annals of Allergy, Asthma and Immunology. 2020;124(4):326-332.
8. Albu S. Chronic rhinosinusitis—an update on epidemiology, pathogenesis and management. J Clin Med. 2020;9(7):1-5.
9. Ren L, Zhang N, Zhang L, et al. Biologics for the treatment of chronic rhinosinusitis with nasal polyps - state of the art. World Allergy Organization Journal. 2019;12(8).
10. Rosenfeld RM, Piccirillo JF, Chandrasekhar SS, et al. Clinical practice guideline (update): Adult sinusitis. Otolaryngology - Head and Neck Surgery (United States). 2015;152:S1-S39.
11. Starry A, Hardtstock F, Wilke T, et al. Epidemiology and treatment of patients with Chronic rhinosinusitis with nasal polyps in Germany—A claims data study. Allergy: European Journal of Allergy and Clinical Immunology. 2022;77(9):2725-2736.
12. Stevens WW, Schleimer RP, Kern RC. Chronic Rhinosinusitis with Nasal Polyps. Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice. 2016;4(4):565-572.

 

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