Therapie
Nicht-medikamentöse Behandlung bei Nasenpolypen
Wie Betroffene ihr Wohlbefinden begleitend zur Therapie verbessern können
Endlich wieder eine freie Nase ohne Medikamente? So leicht ist es meistens leider nicht. Um die Symptome und den Alltag bei Nasenpolypen zu erleichtern, ist eine medizinische Behandlung notwendig. Nicht-medikamentöse Therapien können Nasenpolypen zwar nicht heilen, aber in manchen Fällen können sie das Wohlbefinden begleitend zu einer medikamentösen Therapie verbessern. Hier erfährst du, was du für deine Nase tun kannst.
Wichtig:
Ob mit oder ohne Medikamente – besprich alle Behandlungsoptionen vorab mit deinem Arzt, um mögliche Wechsel- oder Nebenwirkungen auszuschließen.

Welche Ziele eine Therapie bei Nasenpolypen haben kann und was Betroffene erwarten können, erfährst du hier. Informiere dich außerdem zu Operationen bei Nasenpolypen und deine Optionen bei einer Behandlung mit Medikamenten.
Nicht-medikamentöse Optionen
„Ich habe immer wieder eine Pause gemacht, damit meine Schleimhäute sich wieder erholen können.“
- Patient mit Nasenpolypen
Klicke auf die untenstehenden Begriffe, um mehr über die verschiedenen nicht-medikamentösen Optionen zu erfahren.
Tipp:
Eine gute Nasenpflege ist wichtig, um Beschwerden zu lindern. Nasensalben, Sprays, Tropfen oder Spülungen mit Kochsalzlösung befeuchten die Nasenschleimhaut und können so helfen, Verkrustungen zu lösen und die Nase freier zu machen. Bei Entzündungen kann zusätzlich ein kortisonhaltiges Nasenspray eingesetzt werden, um die Entzündung zu hemmen und die Beschwerden zu lindern.
Ernährung bei Nasenpolypen
Die Rolle der Ernährung bei Nasenpolypen ist noch nicht vollständig geklärt. Aktuelle Studien liefern jedoch Hinweise darauf, dass bestimmte Lebensmittel die Symptome beeinflussen können.2,3
Salicylatreiche Lebensmittel2
Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Salicylaten, wie zum Beispiel Wein, Nüsse, scharfe Speisen, Obst und Gemüse, könnten die Symptome von Nasenpolypen und allergischer Pilzsinusitis verschlimmern.
Nahrungsmittelallergien3
Ein Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelallergien und Nasenpolypen scheint hingegen nicht zu bestehen. Dies gilt beispielsweise für Allergien gegen Mais, Soja, Hülsenfrüchte, Birnen, Äpfel, Beeren und Zitrusfrüchte.
Tipp:
Sprich mit deinem Arzt, ob eine angepasste Ernährung – speziell im Hinblick auf salicylatreiche Lebensmittel – für dich sinnvoll sein könnte.
Trigger vermeiden
Als sogenannte Trigger versteht man allgemein äußere Faktoren, die eine bestimmte Reaktion auslösen oder verstärken. Je nach Ursache der Nasenpolypen können auch hier Trigger die Symptomlast beeinflussen. Beobachte und dokumentiere dein Wohlbefinden im Laufe der Zeit, um mögliche Muster und Faktoren zu erkennen. So kannst du dich darauf einstellen und versuchen, die Trigger zu vermeiden.
(Saisonale) Allergien und Nasenpolypen
Bei Nasenpolypen handelt es sich nicht um eine Allergie. Allerdings können neben Nasenpolypen gleichzeitig auch saisonale Allergien, wie zum Beispiel Heuschnupfen, bestehen. Die Symptome können dann während der Pollenflugzeit besonders stark auftreten.1

In der Regel ist es schwierig bis unmöglich, alle Allergieauslöser wie zum Beispiel Pollen vollständig zu vermeiden.4 Du kannst jedoch versuchen, die Belastung zu reduzieren.4 Wichtig ist dafür, dass du deine Allergieauslöser genau kennst. Ein Allergietest bei deinem Arzt kann dabei helfen, Allergien festzustellen oder auszuschließen. Sobald die Allergieauslöser bekannt sind, lassen sich verschiedene Strategien anwenden, um die Belastung zu reduzieren. Finde hier hilfreiche Tipps für verschiedenste Lebenslagen:
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In der Natur
- Allergenquellen lokalisieren und meiden: Informiere dich über die Standorte von Pflanzen, auf die du allergisch reagierst, und meide diese Gebiete während der Pollenflugzeit.
- Aktivitäten anpassen: Verlege sportliche Aktivitäten oder Spaziergänge nach Möglichkeit auf Zeiten mit geringer Pollenbelastung, zum Beispiel am frühen Morgen oder späten Abend.
- Pollenflugvorhersagen beachten: Informiere dich online, in Tageszeitungen oder im Fernsehen über die aktuellen Pollenflugvorhersagen und passe deine Aktivitäten gegebenenfalls an.
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Zuhause
- Fenster und Türen geschlossen halten: Lüfte die Wohnung während der Pollenflugzeit nur kurz und zu Zeiten mit geringer Pollenkonzentration.
- Pollenfilter verwenden: Installiere Pollenfilter in Klimaanlagen und achte auf eine regelmäßige Wartung.
- Pollenschutzgitter anbringen: Bringe Pollenschutzgitter vor den Fenstern an.
- Regelmäßig feucht reinigen: Reinige die Wohnung regelmäßig feucht, um Pollen zu entfernen und ein Aufwirbeln zu vermeiden. Verwende einen Staubsauger mit einem guten Filter.
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Im Auto
- Fenster geschlossen halten: Fahre während der Pollenflugzeit mit geschlossenen Fenstern.
- Pollenfilter einbauen: Lass einen Pollenfilter in dein Auto einbauen und wechsle ihn regelmäßig.


Bei der Hygiene
- Kleidung wechseln: Wechsle Tageskleidung außerhalb des Schlafzimmers und bewahre sie auch außerhalb auf.
- Duschen und Haare waschen: Dusche vor dem Zubettgehen und wasche deine Haare, um Pollen zu entfernen.

Therapieerwartung
Diese Methoden können die medikamentöse Behandlung nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen. Die Wirksamkeit der verschiedenen Ansätze kann zudem bei jedem unterschiedlich sein.
Daher gilt: Bei Fragen oder Unsicherheiten bezüglich der Behandlung von Nasenpolypen solltest du dich immer an deinen behandelnden Arzt wenden. Dieser kann die individuelle Situation am besten beurteilen und die für dich optimale Therapie empfehlen.
Mehr Tipps
Mehr Tipps für deinen Alltag mit Nasenpolypen oder den Umgang mit Stress und Sorgen findest du hier:
Referenzen
1. DGHNO-KHC/DEGAM. S2k-Leitlinie Rhinosinusitis, AWMF-Register-Nr. 017/049 Und 053-012 Gesellschaft. www.hno.org (2017).
2. Philpott, C. M. et al. Exploring the association between ingestion of foods with higher potential salicylate content and symptom exacerbation in chronic rhinosinusitis. Data from the national chronic rhinosinusitis epidemiology study. Rhinology 57, 303–312 (2019).
3. Veloso-Teles, R., Cerejeira, R., Rodrigues, D., Roque-Farinha, R. & von Buchwald, C. Food-Specific IgE and IgG Antibodies in Patients With Chronic Rhinosinusitis With Nasal Polyps: A Case–Control Study. Ear Nose Throat J 100, 177–184 (2021).
4. Klimek, L. & Spielhaupter, M. Praktische Allergologie. (Georg Thieme Verlag, 2010).
NP-DE-EOS-WCNT-240018, Dez24