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Leben mit Nasenpolypen

Leben mit Nasenpolypen: Mentale Gesundheit

Tipps zum Umgang mit Stress und Sorgen für Betroffene

Die Linderung der Nasenpolypen-Symptome steht für Patienten und Ärzte meist an erster Stelle. Doch es lohnt sich, auch einen umsichtigen Blick auf das mentale Wohlbefinden der Betroffenen zu werfen. Hier findest du Hilfe, wie du mit der psychischen Last von Nasenpolypen umgehen kannst.

Mann mit sorgenvoller Haltung und Händen am Kopf
  • Nasenpolypen kurz erklärt

    Mit „Nasenpolypen“ sind gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut gemeint. Unter anderem können sie als Teil einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) auftreten. CRSwNP ist eine dauerhafte Entzündung der Schleimhäute in der Nase und den Nasennebenhöhlen. Zu den häufigsten Symptomen der CRSwNP gehören eine anhaltend verstopfte Nase, häufiger Schnupfen oder Schwierigkeiten mit dem Geruchssinn. Auch Schmerzen im Gesicht oder ein Druckgefühl im Bereich der Stirn und Wangen können auftreten.1

    Die Inhalte auf dieser Webseite beziehen sich ausschließlich auf CRSwNP. Zur besseren Lesbarkeit wird der Begriff „Nasenpolypen“ verwendet.

Wichtig:

In psychischen Krisen unterstützt dich unter anderem die kostenlose Telefonseelsorge unter 0800 1110111 oder 0800 1110222.
Wähle im akuten Notfall die 110 oder 112.

Nasenpolypen sind behandelbar

Wiederkehrende Beschwerden bei Nasenpolypen sind eine große Belastung. Kaum scheinen sie im Griff, werden die Symptome wieder stärker; man wird ausgebremst, gerade wenn man durchstarten möchte. So kann ein frustrierender Kreislauf entstehen – der Weg zurück in ein unbeschwertes Leben scheint manchmal sogar unmöglich. Lass dich nicht entmutigen! Mit der passenden Behandlung können Nasenpolypen gut therapiert werden. Ein Leben ohne schwerwiegende Einschränkungen ist möglich.

"Der Arzt hat mir Mut gemacht. Es ist nicht das Ende der Welt, denn es gibt Mittel und Wege, dass man trotzdem gut leben kann."
- Patient mit Nasenpolypen

Finde hier mehr Informationen über die verschiedenen Therapieziele und Behandlungsmöglichkeiten, wie nicht-medikamentöse und medikamentöse Therapien.
 

Stress bewältigen

Arztbesuche, Medikamente einnehmen – all das kann den Alltag ganz schön auf den Kopf stellen. Vielleicht muss einiges umstrukturiert werden und es kommen Änderungen auf dich zu. Das kann zusätzlichen Stress bedeuten. Aber denk dran: Was anfangs noch neu ist, wird bald zur Gewohnheit.

Tipps für dein Stressmanagement

  • Zeit für dich: Plane dir bewusste Auszeiten ein.
  • Stressabbau: Integriere Übungen und Rituale in den Alltag, die helfen, Stress abzubauen.
  • Natur erleben: Geh spazieren im Grünen – frische Luft wirkt Wunder!
  • Entspannung finden: Probiere Entspannungsverfahren wie Yoga aus.
  • Achtsamkeit trainieren: Konzentriere dich auf den Körper und die Atmung.
  • Positive Erinnerungen: Ruf dir schöne Momente in Erinnerung.
Ältere Frau in der Küche riecht an einer Zitrone

Du musst die Erkrankung nicht allein bewältigen! Sprich offen mit deinen Angehörigen über die Herausforderungen und traue dich, Hilfe anzunehmen. Möglicherweise können schon die Unterstützung im Haushalt oder die Begleitung zum Arzttermin eine Erleichterung sein. Entdecke hier praktische Tipps, die dir den Alltag erleichtern.

Im Gespräch mit deinem Arzt kannst du offene Fragen klären, die dir Sorgen bereiten, oder den Medikamentenplan besprechen. Frage auch nach vertrauenswürdigen Quellen und Material, das dich im Umgang mit der Erkrankung unterstützt. Oft werden kostenlose Infobroschüren, Tagebuchvorlagen oder andere Ressourcen angeboten. Bei Anzeichen für psychischen Erkrankungen kann dein Arzt dich an Beratungsstellen oder Fachärzte verweisen.
 

Kommunikation ist das A und O

Manchmal wird der Leidensdruck durch Nasenpolypen vom Umfeld unterschätzt. Deshalb ist es wichtig, klar und deutlich über die Herausforderungen und Bedürfnisse zu sprechen.

Tipps für das Gespräch mit Angehörigen

Icon Kalender

Einladung
Lade deinen Gesprächspartner vorab aktiv zum Gespräch ein, um ihn nicht zu überrumpeln. Beispiel: „Können wir heute Abend einmal über die Arzttermine sprechen?“

Icon Uhr

Zeit
Wichtige Themen brauchen Zeit, um sie angemessen zu besprechen. Plane dafür genug Zeit ein.

Icon Haus mit Umgebung

Umgebung
Kaum etwas ist so privat wie die eigene Gesundheit. Wählt für das Gespräch also einen privaten Ort mit angenehmer Atmosphäre. Beide Gesprächsteilnehmer sollten sich wohl fühlen und frei reden können.

Icon Gesicht mit schmerzhaften Gesichtsausdruck

Ängste & Sorgen ansprechen
Unangenehme Themen wie Ängste und Sorgen sind besonders schwer anzusprechen. Doch sie sind wichtig! Trau dich mit deiner Vertrauensperson offen darüber zu sprechen.

Icon Person mit zwei Optionen

Lösungen
Mache dir schon vorab Gedanken um mögliche Lösungen und bringe die Vorschläge in das Gespräch mit. Beispiel: „Mir würde es helfen, wenn…“

Icon Sprechblase mit Fragezeichen

Fragen stellen
Auch Angehörige können die Erkrankung als belastend empfinden. Nimm ihre Perspektive ernst, zeige Interesse und stelle Fragen. Beispiel: „Wie ist das für dich?“

Icon Ohr

Zuhören
Vertraue der Selbsteinschätzung deines Gegenübers und nimm seine Sorgen und Ängste ernst. Auch hier kann es helfen, nachzufragen. Beispiel: „Verstehe ich dich richtig?“

Icon Checkliste

Ergebnisse festhalten
Halte wichtige Absprachen nach dem Gespräch noch einmal fest, damit sie nicht vergessen werden. So könnt ihr auch Missverständnisse im Nachhinein vorbeugen.

Icon Ärztin

Externe Hilfe
Ihr müsst nicht für alle Herausforderungen selbst eine Lösung finden. Es gibt verschiede Ansprechpartner, die euch unterstützen können. Besprecht gemeinsam, bei welchen Themen ihr externe Hilfe zu Rate ziehen möchtet. Beispiel: „Diese Frage können wir zum nächsten Arzttermin mitbringen.“ / „Es gibt diese Beratungsstelle, vielleicht kann sie uns unterstützen?"

Psychische Beratung

„Das geht schon, so schlimm ist es nicht.“ Diesen Satz sagen sich sicher viele Menschen. Die eigenen Probleme scheinen im Vergleich mit anderen oft „zu klein“. Wichtig ist: Jeder Mensch hat Anspruch auf psychologische Hilfe – egal wie groß oder vermeintlich klein das Anliegen scheint. Trau dich, sie anzunehmen!

  • Akute Hilfe in der Krise

    Persönliches Umfeld

    Manchmal hilft es schon, mit anderen Betroffenen, Freunden oder Angehörigen zu sprechen. Ziehe Vertrauenspersonen aus deinem persönlichen Umfeld zu Rate.

    Notdienste

    Im Notfall helfen der Notruf 110 oder 112 sowie die Telefonseelsorge unter 0800 1110111 oder 0800 1110222. Informiere dich auch, welche Krisendienste und psychiatrische Notaufnahmen in deiner Nähe zur Verfügung stehen.

    In akuten Krisen ist schnelles Handeln entscheidend! Zögere nicht, dir Hilfe zu holen!

    Junge Frau sieht auf ein Handy
  • Psychotherapie/ psychotherapeutische Behandlung

    Es gibt verschiedene Therapieformen, die bei psychischen Erkrankungen in Frage kommen können. Allgemein wird zwischen der ambulanten Psychotherapie, der Tagesklinik und der stationären Therapie unterschieden. Bei einem Gespräch mit einer Beratungsstelle, deinem Hausarzt, einem Psychologen oder psychiatrischem Facharzt könnt ihr die Optionen gemeinsam besprechen und herausfinden, welche Option am besten zu dir und deinem Leben passt. Unter anderem können zum Beispiel auch gesundheitliche oder familiäre Umstände eine Rolle bei der Empfehlung spielen. 

    In vielen Fällen kann eine langfristige Therapie nicht sofort starten. Oft ist bei einem Therapieplatz mit einer Wartezeit von mehreren Monaten zu rechnen. Lass dich nicht entmutigen und bleib dran! Die Terminservicestelle kann bei der Suche nach einem Therapieplatz unterstützen. 

    Auch während der Behandlung selbst ist Geduld gefragt. Es braucht Zeit, bis sich positive Ergebnisse einstellen. Für den Therapieerfolg ist der offene Austausch mit dem Therapeuten essenziell. Denn ihr beide arbeitet gemeinsam daran, dass es dir besser geht. Solltest du dich mit deinem Therapeuten unwohl fühlen, hast du umgekehrt aber auch das Recht, den Therapeuten zu wechseln. Deine Krankenkasse kann dich dazu beraten. Auch bei Fragen zur Kostenübernahme ist deine Krankenkasse die beste Anlaufstelle. In der Regel wird die Psychotherapie von der Krankenkasse übernommen, wenn eine medizinische Notwendigkeit festgestellt wird.

    Mann mit sorgenvollem Gesichtsausdruck im Gespräch mit einer Therapeutin

Du bist auf der Suche nach Hilfe oder Beratung? Weitere Informationen und Hilfsangebote findest du unter den folgenden Links:

  • Die Telefonseelsorge erreichst du über 0800 1110111, 0800 1110222 oder https://www.telefonseelsorge.de/
  • Lerne hier, wie du mit psychischen Krisen umgehen kannst.
  • „Psychologische Unterstützung: Wer hilft mir wann?“ – hier findest du einen Überblick über wichtige Anlaufstellen für psychische Hilfe und Beratung. 
  • So findest du zur Psychotherapie: Gesundheitsinformation.de bietet neben vielen weiteren Informationen rund um psychische und physische Gesundheit einen Leitfaden „Wege zur Psychotherapie: Wo gibt es Hilfe?“. 
  • Die Broschüre „Psychologische Beratung hilft“ der Bundesregierung bietet dir drüber hinaus weitere Informationen. 

Referenzen

1. DGHNO-KHC/DEGAM. S2k-Leitlinie Rhinosinusitis, AWMF-Register-Nr. 017/049 Und 053-012 Gesellschaft. www.hno.org (2017).

NP-DE-EOS-WCNT-240017, Dez24